Monika Maron – Munin oder Chaos im Kopf
224 Seiten – S.Fischer Verlag
Dieses Buch führte zu einer Spaltung im Literarischen Quartett. Thea Dorn hat sich sogar der Stimme enthalten, während die anderen drei Mitglieder des Quartettes diesen Buch ihre Stimmen, für ein gelungenes Werk gaben. Dies macht einfach neugierig.
Monika Maron erzählt die Geschichte aus einer Ich-Perspektive, in der eine Kolumnistin beauftragt wurde, einen Beitrag für eine Zeitung zum Dreißigjährigen Krieg zu schreiben. Doch das Problem ist, dass unsere Protagonistin sich in diesem Thema von Anfang an reinlesen muss. Dies ist jedoch Tagsüber nicht möglich, da ihre Nachbarin, lauthals auf ihrem Balkon singt.
„Aber nun war es, als könnte ich durch das lautlose Dunkel, das alles umher seiner Gegenwärtigkeit entkleidete, einen Pfad durch die Zeit finden, der mir an den Tagen zuvor verborgen geblieben war.“
Zitat Seite 27
Dies stößt nicht nur bei ihr auf Widerstand, sondern bei allen anderen Bewohnern auch. Ein kleiner Krieg entbrennt nicht nur in der Nacht, in der sie nun über den Dreisigjähren Krieg lesen und schreiben muss, sondern auch tagsüber in ihrer Nachbarschaft. Diese Lage bringt sie in eine Gedanken Desorientierung. Als sie dann auch noch ein Rabe den sie „Munin“ ( Einer von Gottes Odin Raben ) nennt besucht, und mit ihr über die Gott und die Welt disputiert, scheint sie völlig den Verstand verloren zu haben, denn sie weiß das der Rabe wirklich mit ihr spricht.
Meine Meinung:
Wem kann ich mich nun anschießen? Ich gebe zu, ich musste häufig den Kopf schütteln, aufgrund der Gedankengänge und Meinungen, die uns Monika Maron präsentiert, lange konnte mich Frau Dorn anschließen. Bis ich im Laufe des Buches begreifen musste, dass es natürlich nicht die Meinung der Autorin ist, sondern es sich um einen Roman handelt und die Autorin den Gedankenwahnsinn unserer Zeit aufzeigt. Sie behandelt unglaublich viele Themen, die uns die letzte Zeit und die Zeitungen beschäftigen. Von Fremdenhass bis zur Genderthematik wird so einiges aufgegriffen. Munin hat da auch so seine eigene Meinung über die Menschen. Monika Maron hat einen sehr angenehmen und gut verständlichen Schreibstil, dass mich dazu veranlasst, weitere ihrer Bücher lesen zu wollen.
MEIN FAZIT:
Ein lesenswertes Buch. Ein Spiegel für die eigenen Gedankengänge und Gesellschaft sowie ein ansporn zur Selbstreflexion. Alles in einem Werk vereint. Großartig!
Weitere Bücher der Autorin:
*Flugasche von Monika Maron
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